»Bethel On Tour« macht in Spenge Station
»Das fühlt sich seltsam an. Alle gucken so komisch«, sagt Björn Dorn, und steht aus dem Rollstuhl auf, mit dem er eben noch durch die Aula der Realschule Spenge gefahren ist. Der Schüler ist den Einschränkungen und Blicken, die eine Behinderung mit sich bringen, nun nicht mehr ausgeliefert.
Wie sich Menschen fühlen, die nicht einfach aus dem Rollstuhl aufstehen können, und wie man diese unterstützen kann, brachte Öffentlichkeitsreferent Lars Kozian den Realschülern der achten und neunten Klassen mit seiner Aktion »Bethel On Tour« näher. »Viele Schulen besuchen uns in Bethel. Jetzt wollen wir ein Stück Bethel in die Schulen tragen, Berührungsängste abbauen und informieren«, erklärt Kozian die Ziele seiner kostenlosen, durch Film-, und Fotomaterial gestützten Vorträge. »Unsere Schüler werden heute gezielt über die Berufschancen in Bethel zu informiert, da für die älteren Jahrgänge bald die Berufswahl ansteht«, sagt Chemie- und Sozialwissenschaftslehrer Hartmut Bornkessel. Mit Experimenten wie »Blind Geldzählen« und Rollstuhlfahren konnte Kozian den Schülern vermitteln, wie hilfsbedürftig Behinderte sind, und wie man diese Hilfe gewährleisten kann.
Für Fragen stand auch gestern auch Jana Wecker als Absolventin eines sozialen Jahrs zur Verfügung. »Wir wollen die Jugendlichen davon zu überzeugen, uns in unseren Tätigkeiten zu unterstützen«, sagt Lars Kozian. »Uns geht es um Nächstenliebe«. Schließlich bedeute der hebräische Name Bethel »Haus Gottes«.
SN, Artikel von Mittwoch 13.05.2009