Während die Mädchen den „Girls’ Day“ feiern, treffen sich die Jungs zum „Boys’ Day“ im Jugendzentrum
Im evangelischen Jugendzentrum ToT an der Ringstraße herrscht große Aufregung: Drei Achtklässler der Realschule Spenge liegen auf dem Boden und raufen sich. Was gefährlich aussieht, ist allerdings nur eine Übung.
Während die Mädchen gestern ihren „Girls’ Day“ gefeiert haben, haben die Realschule Spenge und das evangelische Jugendzentrum zum „Boys’ Day“ in die ToT eingeladen. Anti-Aggressionstraining, Zivilcourage und Konfliktlösungen waren unter anderem Themen. Die Rauferei auf der Schaumstoffmatte gehörte dazu. Die Jungen sollten Fairness trainieren, sagte Jugenddiakon Bernd Rammler. Sie sollten aber auch lernen, wie sie in Notsituationen – etwa bei Schlägereien auf dem Schulhof – einschreiten können.
Für den 14-jährigen Jan war die Übung eine wertvolle Erfahrung. „Es gibt immer mal wieder Rangeleien“, berichtete der Junge. Da komme man schon mal in Situationen, in denen man andere zurückhalten müsse. Sein Schulkollege Lucas kann das nur bestätigen. „Es ist gut zu wissen, wie man anderen in schwierigen Situationen helfen kann.“
Insgesamt waren knapp 20 Jungen aus den achten Klassen der Realschule zum Boys’ Day ins Jugendzentrum gekommen. An diesem Tag hätten sie zwar auch in frauenspezifische Berufe schnuppern können. Zumindest Jan und Lucas konnten sich dafür allerdings nicht so recht begeistern. „Wir haben hier ja schließlich auch etwas fürs Leben gelernt“, sagte Jan. Und außerdem stehe sein späterer Beruf schon fest: Der 14-Jährige will „Wirtschaftsassistent im Bereich Sport und Organisation“ werden.
Foto: Harmlose Rauferei: Die Achtklässler der Realschule Spenge sollen Fairness trainieren. Lennart, Jan und Lucas (vorne, v.l.) haben schon mal Stellung auf der Matte bezogen.
NW, Artikel von Freitag 23.04.2010