Nach vielen Jahren sehen sich ehemalige Schüler der Realschule Spenge wieder
„Schau mal hier, hier sind wir in den Stemmer Bergen“, Hans-Heinrich Dicks zeigt begeistert auf ein alte kleine Schwarz-weiß-Aufnahme. Zu sehen sind Jugendliche, die sich zwischen einigen Bäumen zu einem Gruppenfoto zusammen gestellt haben. „Das war eine toller Ausflug“, erinnert sich auch Hedda Lüder. Gemeinsam mit sechs ihrer ehemaligen Klassenkameraden schauen sich die beiden Fotos aus ihrer Schulzeit an. Von 1954 bis 1960 waren sie Schüler der Realschule Spenge und auf dem diesjährigen Ehemaligentreffen sehen sie sich nach langer Zeit wieder.
„Einmal im Jahr treffen sich hier in der Realschule zahlreiche ehemalige Schüler“, erklärt Schulleiter Rainer Kalla. Er ist stolz auf die in regelmäßigen Abständen stattfindenden Ehemaligentreffen: „Ich kenne keine Schule hier in der Umgebung, die ebenfalls regelmäßige Veranstaltungen dieser Art organisiert.“ Eingeladen sind jedes Mal diejenigen, die seit mindestens zehn Jahren ihren Abschluss in der Tasche haben.
Wilfried Knoch, Annegret Hellenthal, Doris Mergelkuhl, Peter Wagner, Hedda Lüder, Hans-Heinrich Dicks und Helmut Steffen treffen im Foyer der Realschule zum ersten Mal seit einigen Jahren wieder aufeinander. Die Freude ist groß. Denn: Sechs Jahre lang waren sie zusammen in einer Klasse, bevor sie 1960 den Realschulabschluss machten. „Die Schulzeit war eine schöne Zeit“, erinnert sich Wilfried Knoch. „Unsere Klasse hat immer zusammengehalten und wir hatten viel Spaß miteinander.“ Deshalb freut sich Knoch auch, dass er seine ehemaligen Klassenkameraden wieder sieht. „Es ist klasse, dass die Schule diese Treffen organisiert.“
Woran er sich spontan erinnert, wenn er an seine Schulzeit zurückdenkt? „Jeden Tag bin ich mit der Kleinbahn aus Enger gekommen“, antwortet er „Und weil ich daheim nie meine Hausaufgaben machen wollte, habe ich diese morgens in der Bahn von meinen Schulkameraden immer abgeschrieben.“ „Auch von mir hast du gerne abgeschrieben“, ruft Annegret Hellenthal lachend dazwischen. „Ja, und nur ein Lehrer wusste, dass ich abschreibe. Mein Englischlehrer. Der fuhr mit der gleichen Bahn“, antwortet Wilfried Knoch und muss ebenfalls über die Erinnerung lachen. „Damals haben wir sowieso so manchen Quatsch gemacht und Streich gespielt.“
Besonders eng befreundet war Wilfried Knoch zu Schulzeiten mit Wolf Dietmar Grandke. Dieser stößt jetzt zu der kleinen Gruppe. Er ist extra aus Chile angereist und hat den langen Flug in Kauf genommen, um seine ehemaligen Schulkameraden wieder zu sehen. „Seit 25 Jahren lebe ich jetzt in Chile, in der Nähe von Santiago am Pazifik, aber ich lasse es mir nicht nehmen, zu den Treffen hier in der Realschule zu erscheinen.“
Gemeinsam mit den anderen aus dem Abschlussjahrgang 1960 erinnert sich Wolf Dietmar Grandke an diverse Schulausflüge. Denn nicht nur die Stemmer Berge besuchten die insgesamt 30 Schüler. „Ganz oft waren wir im Wiehengebirge wandern“, weiß Annegret Hellenthal. Und Wilfried Knoch erinnert sich: „Wir haben auch ein Schullandheim in Rattlar im Sauerland besucht. Das war auch eine schöne Zeit.“
Schöne Erinnerungen an ihre Schulzeit hat auch Antonia Hunneshagen. Nur sind ihre noch ein wenig frischer. Denn Antonia hat im letzten Jahr ihren Abschluss gemacht. „Es ist interessant, all diejenigen, die schon so viele Jahre vor mir ihr Abschlusszeugnis erhalten haben, hier heute zu treffen.“ Sie ergänzt: „So kommen verschiedene Generationen zusammen und können sich austauschen.“
Langersehntes Wiedersehen: Annegret Hellenthal, Wilfried Knoch, Doris Mergelkuhl, Wolf Dietmar Grandke, Peter Wagner, Hedda Lüder und Helmut Steffen (v.l.) waren vor 50 Jahren gemeinsam in einer Klasse.
Schwarz-weiß : Gerne erinnert er sich Hans-Heinrich Dicks an den Ausflug in die Stemmer Berge aus dem Abschlussjahrgang 1960.
Über 200 Ehemalige dabei
1952 wurde die Realschule Spenge gegründet. Seit einigen Jahren organisiert sie regelmäßig ein großes Ehemaligentreffen.
Dem derzeitigen Schulleiter Rainer Kalla liegt die Veranstaltung sehr am Herzen: „Die Ehemaligen können so ihre alte Schule besuchen und sich nach vielen Jahren wiedersehen.“ Jedes Jahr ist das Treffen gut besucht: „Allein im letzten Jahr waren mehr als 200 ehemalige Schüler hier.“
NW, Artikel von Montag 14.06.2010