Austauschschüler der Spenger Realschule machen wichtige Erfahrungen
Spenge. Am besten gefällt Laurette Boura an Deutschland die Schule. „In Frankreich ist man dort den ganzen Tag, hier bin ich schon viel eher zu Hause“, freut sie sich. Die 15-jährige Französin nimmt an einem Schüleraustausch teil und geht seit acht Wochen zur Realschule in Spenge.
Während ihrer Zeit in Deutschland wohnt Laurette bei ihrer Austauschpartnerin Selina Ziermann in Spenge. Selina war vor einigen Monaten schon für mehrere Wochen zu Gast bei Laurette in Tavel nahe Avignon. Sie war die erste und bis jetzt auch einzige Schülerin der Realschule Spenge, die an diesem Austausch des Brigitte-Sauzay-Programms teilgenommen hat. „Denn eigentlich nehmen unsere Schüler nur am regelmäßigen einwöchigen Austausch mit unserer Partnerschule in Marans bei La Rochelle teil“, erklärt Französisch-Lehrerin Barbara Tralle.
Beim Austausch über das Brigitte-Sauzay-Programm sind die Schüler aber gleich mehrere Wochen in dem fremden Land – Minimum sind 84 Tage ab der neunten Klasse, in der achten Klasse 56 Tage.
Laurette und Selina hatten sich über die „Tauschbörse“ des Brigitte-Sauzay-Programms auf der Internetseite des deutsch-französischen Jugendwerks kennengelernt, und beide sind glücklich, dass sie sich auf diese Erfahrung eingelassen haben.
„Ich habe meine Deutschkenntnisse hier sehr verbessert“, sagt Laurette, die seit sechs Jahren in Frankreich Deutsch lernt. Sie hat am Familienleben ihrer Gastfamilie teilgenommen und neue Freunde getroffen. „Ich bin erwachsener und reifer geworden, weil ich neue Menschen und eine andere Kultur kennengelernt habe. Den Austausch würde ich anderen Schülern nur empfehlen.“
Das sieht auch Barbara Tralle so. „Wir möchten diesen Austausch an unserer Schule fördern und die Schüler bestärken, daran teilzunehmen.“
Momentan hat sie einige Interessenten, Näheres muss aber noch organisiert werden. „Wichtig ist aber auch, dass die Familien der Schüler dahinter stehen“, betont sie. „Sie müssen den Gast aufnehmen, aber auch ihr eigenes Kind loslassen. Das erfordert Mut, zahlt sich aber aus.“
Deutsch-französische Freundschaft: Laurette Boura (vorn) ist seit acht Wochen in Spenge. Sie hat ihr Deutsch-Lehrbuch aus Frankreich und ihr Französisch-Lehrbuch aus Deutschland dabei. Ihre Freundin aus Spenge, Rebecca Fritsche, und Lehrerin Barbara Tralle halten das DELF-Zertifikat in den Händen.
NW, Artikel von Donnerstag 17.11.2011