Realschule Spenge heißt Franzosen und Russen willkommen – Stadtempfang im Bürgerzentrum
Spenge. Es verlangt Mut, sich in einem fremden Land mit einer fremden Sprache zu bewegen. Das hat Spenges stellvertretende Bürgermeisterin Annegret Beckmann gestern beim Empfang von 31 jungen Franzosen und vier Besuchern aus Russland im neuen Bürgerzentrum der Stadt erklärt.
Natalya Rosinskaja aus Rshew, Spenges stellvertretende Bürgermeisterin Annegret Beckmann und Bernard Lhez aus Marans (von links vorne) arbeiten Hand in Hand mit den Austauschschülern aus Frankreich und Russland an der Völkerverständigung.
Die Delegationen halten sich eine knappe Woche auf Einladung der Spenger Realschule in Deutschland auf. Sie kommen aus der französischen Partnerschule Collège Marie Eustelle in Merans nahe La Rochelle am Atlantik sowie von der Mittelschule N 12 aus Rshew, 100 Kilometer westlich von Moskau gelegen.
»Spenge ist für uns eine Stadt des Friedens und der Versöhnung«, sagte Natalya Rosinskaja. Seit 2008 besteht die Partnerschaft zur russischen Schule, die wegen der großen Entfernung hauptsächlich übers Internet gepflegt wird.
Im Namen der französischen Gäste bedankte sich Schulsprecher Lazare Domingues auf Deutsch für die freundliche Aufnahme. Dolmetscher Bernard Lhez übersetzte die Worte von Realschul-Konrektor Thomas Hellmann nur zu gerne: »Ich hoffe, dass sich viele Freundschaften bilden«.
Die Städtische Realschule Spenge ist nach eigenem Verständnis auf dem Weg zu einer Europaschule. So werden mit Englisch, Französisch und Russisch drei Fremdsprachen gelehrt sowie mithilfe des Internets und persönlichen Austausches Kontakte zu den beiden Partnerschulen in Frankreich und Russland gepflegt. Die Verbindungen zum Collège Marie Eustelle bestehen seit 2007 und sind durch Spenges Französisch-Lehrerin Dr. Barbara Tralle entstanden. Den regelmäßigen Austausch mit Russland organisiert Christoph Engel.
Im Spenger Bürgerzentrum informierte Rathaus-Abteilungsleiter Jürgen Strachau die Gäste anhand von Dias über die Sehenswürdigkeiten der Stadt wie Mühlen- und Werburg, die neue Stadtbücherei mit Bürgerzentrum, das kirchliche Gemeindeleben und die Aktivitäten der etwa 60 Vereine. Annegret Beckmann hatte für alle zudem Schokoladen-Nikoläuse mitgebracht. Die Besucher bedankten sich mit einer Gesangseinlage, passend zum Nikolaustag und intonierten das Lied »Lasst und froh und munter sein«.
Die zehn- bis 15-jährigen Schüler aus Frankreich reisen heute bereits wieder ab. Die russischen Gäste bleiben noch bis Samstag. Für alle hat die Realschule ein buntes Programm erstellt. Dazu gehörte der Besuch einer Eislaufhalle und einer Lebkuchenfabrik ebenso wie ein Bummel über den Meller Weihnachtsmarkt. Die Teilnahme am Unterricht ihrer Gastgeber sowie die Kommunikation untereinander dienen allen Beteiligten zur Festigung der gegenseitigen Sprachkenntnisse. Die jungen Franzosen interessierten sich, begleitet von zwei französischen Lehrkräften, vor allem für die deutschen Adventsbräuche. Für einige war es bereits der zweite Besuch in Spenge.
SN, Artikel von Mittwoch 07.12.2011