Realschüler lernen mit dem DRK, wie sie Süchten vorbeugen können
Jugendlichen mangelt es oft an Bewegung und der richtigen Ernährung. Auch kommen sie immer früher mit Drogen wie Alkohol oder Nikotin in Kontakt. Um ihnen den richtigen Umgang mit Rauschmitteln und Tipps für eine ausgewogene Ernährung zu vermitteln, bekamen die Realschüler des achten Jahrgangs der Realschule Spenge gestern Besuch vom DRK Body+Grips-Mobil.
»Wir bieten unseren Achtklässlern seit mehr als 20 Jahren das Projekt Suchtprophylaxe an«, sagt Sandra Hötger von der Realschule. Die Mädchen und Jungen lernen in unterschiedlichen Workshops, wie schnell man in die Abhängigkeit geraten kann – und auch, wie man wieder herausfindet. Dazu werden die Schüler unter anderem von ehemaligen Suchtopfern besucht, von denen sie in Diskussionsrunden erfahren, wie das Leben mit einer Abhängigkeit ist. Darüber hinaus gibt es Yoga- und Tanzworkshops, um den Jugendlichen Alternativen zu Fernsehen oder Computerspielen aufzuzeigen.
»Vor fünf Jahren haben wir unser schulinternes Projekt dann durch das Body+Grips-Mobil des DRK erweitert«, sagt Hötger. Es beinhaltet 15 Stationen, an denen sich Schüler im Alter von elf bis sechzehn Jahren zu den Themen Bewegung, Ernährung, Ich und Du sowie Sexualität und Sucht informieren können. »Wir wollen den Schülern interaktiv Informationen zu den Themen vermitteln. Sie lernen spielerisch etwas dazu und können sich auch untereinander austauschen«, sagt Dorothea Schürig vom Deutschen Roten Kreuz. So gibt es zum Beispiel für den Bereich Bewegung die Übung »laufendes A«. Hier geht es darum, dass die Schüler miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten, um die Person auf dem Gebilde aus Holz nicht umfallen zu lassen. Erwachsene sind nicht dabei. »Als Moderatoren haben wir Mädchen und Jungen aus dem 10. Jahrgang. Sie führen die Achtklässler durch die Aufgaben. So entstehen ganz andere Gespräche. Die Schüler haben weniger Hemmungen, über Themen zu sprechen, als wenn Erwachsene dabei sind«, sagt Schürig.
Das durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) als »Good Practice« Projekt ausgezeichnete Programm ist als ganzheitliche Gesundheitsförderung für Jugendliche gedacht. Es existiert seit 1989, und Nordrhein-Westfalen war das erste Bundesland, in dem das DRK sein Body+Grips-Mobil gestartet hat. Mittlerweile tourt es auch durch andere Bundesländer, unter anderem durch Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und das Saarland.
SN, Artikel von Donnerstag 08.11.2012