Realschule Spenge erzielt mit Förderprojekt gute Ergebnisse
„Wir sind wirklich stolz auf unseren Erfolg“, sagt Rainer Kalla, Leiter der Realschule Spenge. Beim „Komm Mit! Fördern statt Sitzenbleiben“-Projekt des Landes Nordrhein-Westfalen hat seine Schule gute Ergebnisse erzielt.
Mitarbeiter der Universität Koblenz-Landau, die das Projekt wissenschaftlich begleiten, interviewten jetzt die beteiligten Lehrkräfte, um Gemeinsamkeiten von erfolgreichen Schulen herauszuarbeiten und Empfehlungen an andere auszusprechen. „Die Sitzenbleiber-Quote liegt im Land NRW bei sieben Prozent, an unserer Schule sind es 0,5%“, betont Rainer Kalla. Erreicht werde dies durch ein gut vernetztes Beratungsprojekt.
„Wir haben im Lehrerzimmer eine Liste, in der die Kollegen jeden Schüler eintragen, der bei einer Klassenarbeit mit Vier minus oder schlechter abgeschnitten hat“, erläutert Lehrerin Janna Oberpenning, die das Projekt zusammen mit Renate Reuschenberg und Konrektor Thomas Hollmann betreut. „Einer von uns drei Beratungslehrern führt dann mit dem betroffenen Schüler ein Gespräch, um die Gründe für das schlechte Abschneiden gemeinsam mit ihm herauszufinden.“ Bis die Leistungen wieder im grünen Bereich sind sind, werde der Schüler betreut.
In den wenigsten Fällen seien schlechte Noten durch mangelnde Intelligenz bedingt, betont Renate Reuschenberg. Meist seien die Schüler schlecht organisiert, schreiben sich die Hausaufgaben nicht richtig auf und vergessen sie dann oder sie haben ein schlechtes Zeitmanagement. Thomas Hollmann gibt ein Beispiel: „Ein Schüler hat eine Woche lang aufgeschrieben, wie er seine Zeit einteilt. Dabei kam heraus, dass er pro Woche 17 Stunden am PC sitzt, aber nur anderthalb an den Hausaufgaben.“ Manche Schüler benötigten auch Hilfestellungen, um bessere, individuelle Lernstrategien zu entwickeln. Diese Strategien, eingebunden in andere Fördermaßnahmen der Schule, tragen Früchte. Nicht nur die Sitzenbleiber-Quote ist gering, 75% der Schüler erreichten auch den Q-Vermerk. Eines ist für den Erfolg besonders wichtig: „Wir sind immer nah an den Schülern dran“, betont Konrektor Thomas Hollmann.
Stolz auf geringe Sitzenbleiber-Quote: Rainer Kalla, Renate Reuschenberg und Thomas Hollmann (hinten v.l.). Janna Oberpenning (vorne) zeigt Schriften zum Projekt.
NW, Artikel von Samstag 17.11.2012