Sechste Klassen der Realschule Spenge beschäftigen sich mit dem Thema „Buch“
Spenge. Lesen bildet und macht dabei auch noch viel Spaß. Die Sechstklässler der Realschule Spenge verbrachten gestern einen ganzen Projekttag zum Thema „Buch“ in der Stadtbibliothek. Ziel war es, die Schüler zu animieren, ruhig mal häufiger die Bücherei zu besuchen. Und dem sind die betreuenden Deutschlehrerinnen Annika Molitor und Renate Reuschenberg ein ganzes Stück näher gekommen.
„Einige Schüler haben direkt nach einem Bibliotheksausweis gefragt“, berichtete Renate Reuschenberg. Dass dies nicht selbstverständlich ist, weiß die Leiterin der Stadtbücherei, Christine Rickert: „Die Tendenz geht dahin, dass junge Leute ab der Pubertät andere Interessen haben und seltener zu uns kommen.“
Der Tag selbst war in drei Einheiten unterteilt. Los ging es morgens mit dem Vorlesewettbewerb. Sechs Schüler lasen aus selbst ausgewählten Büchern vor, eine Jury bewertete ihren Lesestil. In der Endrunde traten dann Sophia Meyer und Benjamin Leserri gegeneinander an, beide mussten nun aus dem Buch „Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet“ von Antje Herden lesen.
Dabei setzte sich Benjamin gegen seine Mitschülerin durch. „Er hat gut betont“, lobte Lehrerin Renate Reuschenberg. Und Kollegin Annika Molitor ergänzte: „Er bringt seinen Text toll rüber, man hört ihm einfach gerne zu. Aber auch die anderen Teilnehmer waren sehr gut“, betonte sie. „Das war sehr aufregend“, sagte Teilnehmerin Carolin Geller, „und auch wenn ich nicht gewonnen habe, sehr schön“.
Im zweiten Teil suchten die Schüler dann mit Hilfe von Christine Rickert Sachbücher aus den Regalen der Bücherei, passend zu ihren jeweiligen Interessengebieten. „Diese haben sie dann nach der Fünf-Gang-Lesemethode bearbeitet“, so Renate Reuschenberg. Annika Molitor erklärt, was das ist: „Zunächst wird ein Text nur überflogen, dann Fragen zum besseren Verständnis erarbeitet. Anschließend wird der Text im Hinblick auf diese Fragen nochmal gründlich gelesen, das Wichtigste herausgeschrieben und wiederholt.“ In den nächsten Wochen werden die Schüler im Deutschunterricht Vorträge zu ihren Sachthemen halten.
Im letzten Teil wurde es dann nach getaner Arbeit vergnüglich: Die Lehrerinnen teilten die Sechstklässler in Gruppen ein und ordneten sie einigen Schülern der zehnten Jahrgangsstufe zu, die den Jüngeren aus altersgerechten Romanen vorlasen.
Daran hatten die Schüler großen Spaß. Aber auch an allem anderen: „Ich finde es toll, überhaupt mal in so einer schönen Bibliothek sein zu dürfen“, sagte der elfjährige Moritz. „Auch Pausen habe ich dazu genutzt, in verschiedene Bücher hineinzuschauen.“
Lesepate: Colin (16, 2.v.l.) las seinen jüngeren Mitschülern Luca, Joel (beide 11) und Daniel (12) aus dem Buch „Very important Hugo“ von Sabine Zett vor.
Erfolgreich bei Vorlesewettbewerb: Benjamin Leserri (vorne) gewann mit „Als Hitler das rote Kaninchen stahl“, aber auch Dominik Setny, Jana Klamm, Sophia Meyer, Carolin Geller und Laura Wyrwal (hinten v.l.) schnitten gut ab.
NW, Artikel von Dienstag 20.11.2012