Leiter Rainer Kalla geht im Februar in den Ruhestand / Sorge um die Zukunft der städtischen Einrichtung
Spenge. Am 1. Februar hat Rainer Kalla schulfrei – schulfrei für immer. Der Leiter der Spenger Realschule wird an diesem Tag in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Der 64-Jährige war insgesamt 20 Jahre an der Spenger Schule – sechseinhalb Jahre hat er die Einrichtung geleitet, davor war er über 13 Jahre als Konrektor tätig.
Die Schule ist ihm in all den Jahren ans Herz gewachsen. „Wir sind eine kleine Schule geworden. Dies hat aber den Vorteil, dass man sich kennt und es sehr familiär zugeht“, sagt der Spenger. Am Dienstag habe er zum letzten Mal die Lehrerkonferenz geleitet. „Es ist einfach eine wunderbare Atmosphäre, wo man auch miteinander lacht“, betont der 64-Jährige. „Und wir ziehen an einem Strang“, lobt der Leiter sein 19-köpfiges Kollegium. Gern erinnert er sich daran, dass die Spenger Realschule mehrfach ausgezeichnet worden ist. So habe die Schule im vergangenen Jahr den Schulentwicklungspreis als „gute und gesunde Schule“ erhalten. Ferner sei die Einrichtung als ausbildungsfreundliche und auch als tolerante Schule ausgezeichnet worden. „All das ist dem besonderen Einsatz des Kollegiums zu verdanken“, sagt Kalla.
Erfreulich sei die Tatsache, dass „ein sehr hoher Prozentsatz“ der Schüler mit einem Q-Vermerk die Schule verlassen würde.
„Die Realschule ist gut aufgestellt“, bilanziert der langjährige Leiter. Aber er macht sich dennoch Sorgen um deren Zukunft: „Denn es ist bedauerlich, dass manche Spenger Eltern ihre Kinder nicht zu uns, sondern zur Realschule in Enger schicken.“ Wenn die Entwicklung so weitergehe, sei die Schule gefährdet, mahnt Kalla. Eine Realschule müsse zweizügig sein. Das bedeute: Mindestens 18 Neuanmeldungen würden jedes Jahr gebraucht. „Letztlich entscheiden die Eltern über die Zukunft der Schule“, sagt der Leiter. Im Moment würden 305 Schüler an der zweizügigen Schule unterrichtet.
Wer Nachfolger von Kalla wird, ist offen. „Das liegt in den Händen der Bezirksregierung. Die Stelle wird ausgeschrieben und dann wird man sehen“, sagt der 64-Jährige. Kommissarisch werde bis zu einer Entscheidung Konrektor Thomas Hollmann die Realschule führen.
Rainer Kalla wird dann ausgiebig seinen Ruhestand genießen. „Meine Frau freut sich schon“, sagt Kalla. „Dann können wir auch den einen oder anderen Tagesausflug machen.“ Oder außerhalb der Schulferien verreisen: „Ich bin gern in den Alpen zum Bergwandern.“
In der Kommunalpolitik will sich Ratsherr Kalla (FDP) weiter engagieren. Als Schulbuchautor im Klettverlag wird er weiterhin seinem alten Beruf verbunden bleiben.
NW, Artikel von Donnerstag 17.01.2013