Weniger Fünftklässler am Gymnasium
Spenge. Große Freude und Erleichterung an der Spenger Realschule: „Wir haben 43 Anmeldungen für das kommende Schuljahr und sind damit über die Latte gesprungen“, sagte der kommissarische Schulleiter Thomas Hollmann. 36 Anmeldungen seien das Muss, um die Zweizügigkeit sicherzustellen. „Das haben wir getoppt.“
Im vergangenen Jahr hatte es nicht so gut für die Spenger Realschule ausgesehen. „Mit 37 Neuzugängen standen wir auf der Kippe“, erinnert sich Hollmann.
Im kommenden Schuljahr werde die Spenger Realschule zwei fünfte Klassen bilden können. „Das ist sehr sehr schön – zumal wir dem Wunsch der Eltern nach gutem Unterricht, guter Betreuung und Förderung in kleinen Klassen nachkommen können“, betont der Pädagoge.
Hollmann ist sicher, dass auch der Slogan „Realschule Spenge – ganz nah dran“ gezogen habe. Kurze Wege und eine kleine, überschaubare Schule, „wo jeder jeden kennt“, seien für Eltern bei der Schulwahl nicht unwichtig. „Unsere Schule bleibt existent, und das Kollegium freut sich, dass seine Arbeit honoriert wird“, resümierte Thomas Hollmann zufrieden.
Gute Stimmung herrschte am Freitag auch in der Engeraner Realschule. „Wir haben mehr Anmeldungen als erwartet“, sagte deren Leiter Joachim Blombach. Mit 113 neuen Fünftklässlern stieg die Zahl gegenüber dem Vorjahr (102) um 11 Schüler an. „Ich freue mich, dass unsere gute Arbeit wahrgenommen wird“, lobte Blombach sein Kollegium.
Den 113 Neuzugängen stünden 80 Abgänger gegenüber. „Unsere Schule wächst weiter und wir werden im kommenden Schuljahr erstmals die 600er-Marke erreichen“, bilanziert Joachim Blombach.
Mit 105 Anmeldungen liegt das Widukind-Gymnasium Enger erstmals hinter der Realschule. „Wir sind zufrieden und können vier Klassen bilden“, sagte WGE-Leiterin Brigitte Binke-Orth. Von der Größe der Klassen sei dies geeignet, um schwache aber auch starke Schüler zu fördern. Im Jahr 2010 konnte das Gymnasium noch 128 Neue begrüßen, im vergangenen Jahr 111. Die Schülerzahlen gingen insgesamt zurück und manche Eltern seien zunehmend vorsichtiger und würden für ihre Kinder zunächst den Umweg über die Realschule wählen, interpretiert sie den Rückgang. „Ich möchte diese Eltern aber ermutigen, denn wir haben gute Förderkonzepte.“
An der Spenger Gesamtschule beginnt erst an diesem Samstag das Anmeldeverfahren.
KOMMENTAR Realschule Spenge – Atempause
Aufatmen an der Spenger Realschule: Sie hat die erforderliche Anmeldezahl für das nächste Schuljahr erreicht. Die Schule bleibt existent.
Ihr kommissarischer Leiter erinnert zu recht daran, dass es im vergangenen Jahr ganz knapp war.
Klar ist: Letztlich entscheiden die Eltern über die Zukunft der Spenger Schule. Die Schulleitung hatte aufgrund der existenzbedrohenden Entwicklung beklagt, manche Spenger Eltern würden ihre Kinder nicht an der Realschule in Spenge, sondern in der Nachbarstadt in Enger anmelden.
Festzuhalten bleibt: Das aktuelle Anmeldeverhalten ist eine Entscheidung pro Schulvielfalt in Spenge. Aber die dortige Realschule ist längst nicht über den Berg. Denn der Rückgang der Schülerzahlen in den kommenden Jahren wird den Kampf um jeden Schüler verschärfen.
NW, Artikel von Samstag 16.02.2013