Suchtprophylaxe an der Realschule mit dem Body-und-Grips-Mobil
Spenges Realschüler rauchen weniger, dafür tummeln sie sich verstärkt in sozialen Netzwerken. Damit beides nicht zur Sucht wird, hat die Schule jetzt zwei Projekttage anberaumt.
Vertrauen ist gut, festhalten auch: Jonas (13) auf dem »laufenden A«. Laura (links) hält ihn mit anderen im Gleichgewicht.
»Wir wollen über die Gefahren von Sucht und Drogen aufklären«, sagte Lehrerin Sandra Hötger gestern zum Auftakt. Mithilfe des Body-und-Grips-Mobils des Deutschen Roten Kreuzes wurden die Achtklässler an 15 Stationen über richtige Ernährung, Bewegung, Sexualität und Sucht informiert. Unter dem Motto »Mein neues Frühstück« konnten sich die Jugendlichen zum Beispiel ihr ganz spezielles Tagesmenü bei Stefanie Köster zusammenstellen. Und in der Sporthalle durfte jeder einmal »das laufende A« ausprobieren.
Dabei begaben sich die Jungen und Mädchen zur Suchtprophylaxe jeweils einzeln auf das Konstrukt aus Holz. Die anderen hielten es an Seilen im Gleichgewicht, so dass der Schüler nicht umfiel. Vertrauen in die Haltekunst- und -kraft der Mitschüler war gefragt, um nicht aus dem Gleichgewicht zu geraten. Schnell stellte sich die Erkenntnis ein: Ich darf mich in bestimmten Situationen auch auf andere verlassen!
Neben dem fächerübergreifenden Unterricht, in dem unter anderem Alkohol-, Nikotin- und Medikamentensucht thematisiert worden waren, steht an den Projekttagen die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern im Vordergrund. Mitglieder einer Selbsthilfegruppe, ein Apotheker und eine Yoga-Lehrerin berichteten über ihre Sucht, den richtigen Umgang mit Medikamenten und Entspannungstechniken. Die Medienstelle Herford gab Tipps zum sicheren Surfen im Internet.
Heute besuchen Spenges Realschüler die Fachstelle für Suchtvorbeugung des Diakonischen Werkes und die Kriminalpolizei. Denn nicht nur der Konsum von Rauschgift hat strafrechtliche Konsequenzen.
SN, Artikel von Mittwoch 20.11.2013