Anmeldungen an den weiterführenden Schulen beendet: So haben sich die Eltern entschieden
Enger/Spenge. Die Anmeldungen an den weiterführenden Schulen in Enger und Spenge sind gelaufen. Die Zahlen zeigen: Der demografische Wandel bricht langsam durch. Dennoch hat die Regenbogen-Gesamtschule in Spenge auch im kommenden Schuljahr mit einem Raumproblem zu kämpfen.
Insgesamt haben sich an der Gesamtschule Spenge 208 Schüler angemeldet – 84 für den neuen fünften Jahrgang, 124 für die Oberstufe. Von den angemeldeten Oberstufen-Schülern komme fast die Hälfte aus dem eigenen Jahrgang 10, sagt Schulleiter Hartmut Duffert. „Darauf bin ich wirklich stolz.“
Die übrigen Oberstufen-Schüler wechselten von den Realschulen umliegender Städte zur Spenger Gesamtschule: 22 aus Jöllenbeck, 21 aus Spenge, 10 aus Neuenkirchen und 7 von der Realschule Enger.
Zwar seien die Anmeldezahlen insgesamt leicht zurückgegangen (Vorjahr: 222), sagt Duffert. „Aber wir stehen exakt vor dem gleichen Problem wie im vergangenen Jahr.“ Die Gesamtschule leidet unter akutem Raummangel, muss in diesem Jahr schon zwei Klassenzimmer der benachbarten Realschule mitnutzen. Zwar geht Duffert davon aus, dass sich der demografische Wandel in den kommenden Jahren mehr und mehr Bahn brechen wird. Dann würden sich die Schülerzahlen „ähnlich wie in den unteren Jahrgängen“ langsam aber sicher auch in der Oberstufe abbauen. „Im Moment haben wir aber noch diese Stärke und dadurch Raumbedarf.“ Das müsse man jetzt „vernünftig lösen“.
Die Realschule Spenge wird nach den Sommerferien erneut mit zwei fünften Klassen an den Start gehen können: „Wir haben 40 Anmeldungen“, sagt Schulleiter Ansgar Leder. Mindestens 36 Schüler braucht es, um zwei Eingangsklassen bilden zu können. Zwar seien sechs Kinder weniger als im vergangenen Jahr angemeldet worden. „Aber wir sind trotzdem zufrieden“, sagt Leder. „Denn der Schülerberg nimmt ja insgesamt ab.“
Das Gros der angemeldeten Kinder komme aus Spenge. „Für uns ist das eine wichtige Botschaft.“ Die Zahlen zeigten, dass sich viele Eltern eine Realschule am Ort wünschten. Es müssten darum alle Kräfte daran arbeiten, dass die Schule auch langfristig erhalten bleibe. „Die Stadt Spenge wirbt immer mit dem Slogan ,Wir bieten Vielfalt?“, sagt Leder. Das müsse auch für die Bildungslandschaft gelten.
Als einzige der weiterführenden Schulen in Enger und Spenge hat das Widukind-Gymnasium Enger (WGE) leicht steigende Anmeldezahlen – zumindest in der Unterstufe: 109 neue Fünftklässler werden nach den Sommerferien aufs WGE gehen (Vorjahr: 105). Hinzu kommen 22 Anmeldungen für die Oberstufe (Vorjahr: 27). „Damit sind wir sehr zufrieden“, sagt Schulleiterin Brigitte Binke-Orth.
Die leicht gestiegenen Anmeldungen bei den Fünftklässlern seien wohl auch „die Konsequenz unseres veränderten Lernkonzepts“. Am WGE gebe es jetzt individuelle Lernzeiten. Jedes Hauptfach habe eine Stunde mehr – anstatt vier jetzt fünf Stunden. Dadurch könnten Hausaufgaben in Form von Übungen in den Unterricht verlagert werden. Das entlaste die Kinder und biete ihnen mehr Freizeit. „Zuhause müssen sie nicht mehr viel üben.“
Eine Umfrage unter den Fünft- bis Achtklässlern habe jüngst gezeigt, dass das neue Konzept gut ankomme: „Die Zustimmung geht bis an die 90 Prozent.“ Das Konzept habe man entworfen, weil man die Skepsis vieler Eltern gegenüber G8 kenne. „Aber wir haben einen Weg gefunden, wie G8 funktioniert – und das bestätigen uns auch die Kinder.“
Zufrieden mit den Anmeldungen ist auch Joachim Blombach, Leiter der Realschule Enger. Die Zahl aus dem vergangenen Jahr habe man zwar nicht erreichen können. „Aber die war mit 112 auch ungewöhnlich hoch.“ Nach den Sommerferien werden an der Realschule Enger 88 neue Fünftklässler eingeschult. „Das ist eine tolle Zahl.“
Wenn die Entwicklung trotz des demografischen Wandels so bleibe, könne die Realschule mehr als zufrieden sein. Die meisten neuen Schüler kämen aus Enger, einige aber auch aus Herringhausen, Oetinghausen und Spenge. Blombach geht davon aus, dass drei Eingangsklassen gebildet werden.
NW, Artikel von Samstag 22.02.2014