Gütesiegel für die Realschule Spenge / Einladung nach Düsseldorf
Spenge. „Das Angebot an Ausbildungsgängen ist mittlerweile wirklich unüberschaubar. Da ist es für Kinder und Eltern schwer, sich einen Überblick zu verschaffen“, sagt Ansgar Leder. Umso wichtiger ist es dem Leiter der Realschule Spenge deswegen, seine Schüler möglichst vielseitig auf die Berufswahl vorzubereiten.
Bereits vor drei Jahren erhielt die Realschule erstmals das Gütesiegel als „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“. Jetzt stand die Rezertifizierung an, die dazu berechtigt, den Titel weitere drei Jahre zu führen.
Da die heimische Realschule dabei als eine der 13 besten in ganz Nordrhein-Westfalen abschnitt, lud Schirmherrin und Schulministerin Sylvia Löhrmann eine Delegation aus Spenge nach Düsseldorf ein. „Dort durften wir die Schwerpunkte unseres Konzeptes vorstellen“, berichtet Lehrer Thomas Scheele.
Besonders positiv aufgefallen sei der Jury das Qualitätsmanagement der Realschule Spenge, die jedes Jahr verschiedene Bausteine ihres Berufswahlprogramms auf den Prüfstand stellt. „Evaluation ist uns wichtig“, betont der Berufswahlkoordinator. Gemeinsam mit anderen Lehrerkollegen hat er die „Timeline“ zur Berufs- und Lebensplanung entworfen, in der alle über den normalen Unterricht hinausgehenden Aktivitäten an der Realschule übersichtlich aufgelistet sind.
Dazu gehören unterschiedlichste Projekte wie die Busbegleiterausbildung, Seminare zur Suchtprophylaxe, die Rechtskunde AG oder der Schulsanitätsdienst. „Unser Motto heißt schließlich „Fit for Life“, erklärt Ansgar Leder. „Auch das muss Schule heute leisten.“
70 Absolventen werden die Realschule in diesem Sommer verlassen. „70 bis 80 Prozent davon erhalten den sogenannten Q-Vermerk für die gymnasiale Oberstufe“, berichtet Scheele. Diesen will auch Benedetta Wallmann nutzen und an der benachbarten Gesamtschule ihr Abitur machen. Denn: „Während meines Praktikums in einer Konditorei habe ich gemerkt, dass ich noch nicht arbeiten möchte, sondern liebe noch länger lerne“, erzählt die 16-jährige.
Neuntklässler Marcel Metz hingegen hat sich bereits für den Polizeidienst in Niedersachsen beworben. „Ich hoffe, dass das klappt“, sagt der 15-jährige, der im nächsten Jahr die Realschule abschließt. Von den diesjährigen Abgängern haben bisher etwa zehn Prozent einen festen Ausbildungsvertrag. „Die meisten davon konnten wir direkt vermitteln“, berichtet Thomas Scheele.
Foto: Qualitätsmerkmal: Die Berufskoordinatoren der Realschule, Annika Molitor (r.) und Thomas Scheele (3. v. r.), präsentieren gemeinsam mit Schulleiter Ansgar Leder das Siegel „Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule“. Von der Zertifizierung profitieren vor allem die Schüler wie Benedetta Wallmann, Marcel Metz, Emre Kilic und Jasim Ibraimi (v. l.)
NW, Artikel von Samstag 24.05.2014