Bezirksregierung sieht Handlungsbedarf bei weiter sinkenden Anmeldezahlen
Sinkende Schülerzahlen gefährden den Bestand insbesondere der Realschule in Spenge. Die Detmolder Bezirksregierung hat die Stadt jetzt aufgefordert, zu handeln.
Lediglich 42 Schüler hatten sich zum Schuljahr 2014/15 an der städtischen Realschule angemeldet. Damit können, wie schon in den Vorjahren, die erforderlichen zwei Parallelklassen pro Jahrgang nur unterhalb der festgelegten Bandbreite gebildet werden. »Auch wenn die Mindestschülerzahl für Klassen an einer Realschule bis auf 18 unterschritten werden kann, wenn den Schülerinnen und Schülern der Weg zu einer anderen Realschule im Gebiet des Schulträgers nicht zugemutet werden kann, und eine Realschule somit ausnahmsweise auch mit 36 Schülerinnen und Schülern in einem Eingangsjahrgang fortgeführt werden kann, wirkt sich die geringe Schülerzahl nachteilig auf die Lehrerversorgung aus«, teilte die Bezirksregierung mit. Setze sich dieser Trend fort, sieht die Schulbehörde »Handlungsbedarf«, um »frühzeitig geeignete Maßnahmen zur Sicherstellung eines dauerhaften und zukunftsfähigen Beschulungsangebotes im Bereich der Sekundarstufe I« zu ergreifen. Dabei dürfte es auf die Frage hinauslaufen: Kann sich die Stadt Spenge die Realschule und die Gesamtschule, also zwei auf Dauer leisten? »Wohin die Reise geht, kann ich nicht sagen«, erklärte Jürgen Strachau, Schul-Abteilungsleiter im Spenger Rathaus gestern auf Anfrage der Spenger Nachrichten. Der »freundliche Hinweis« der Regierungspräsidentin bedeute noch nicht das Aus für die Realschule. Langfristig müssten sich die Politiker aber wohl entscheiden in der Frage »Welche Schule können wir halten?«
Laut Rainer Kalla, FDP-Ratsherr und ehemaliger Leiter der Realschule Spenge, muss mit der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes nicht die Schließung der Realschule einhergehen. »Die Gesamtschule hat auch Probleme. Und es wäre die dümmste Lösung, ein ein- statt vielfältiges Schulangebot zu schaffen«, erklärte er. Stattdessen könnten die Realschulen in Spenge und Enger ebenso kooperieren wie die Gesamtschulen in Spenge und Hiddenhausen. Am Dienstag, 23. September, tagen die Mitglieder des Schul-, Jugend- und Sportausschusses zu dem Thema ab 18 Uhr in der Mensa der Regenbogen-Gesamtschule. Kalla kann aus privaten Gründen an der Sitzung nicht teilnehmen.
Foto: Kann die Realschule neben der Gesamtschule, die ebenfalls Schüler der Sekundarstufe I unterrichtet, langfristig bestehen? Diese Frage stellt sich bei sinkenden Schülerzahlen. Die Verwaltung hat den Politikern empfohlen, sich kurzfristig mit dem Schulentwicklungsplan zu befassen.
SN, Artikel von Freitag 19.09.2014