Projekttage an Realschule Spenge begeistern mit abwechslungsreichem Programm
Janna sitzt vor einer Gruppe kichernder Achtklässler. In der Hand hält sie einen Holzdildo und eine Kondompackung. Langsam reißt sie die Plastikverpackung auf, zieht das Kondom heraus und streift es über die Penisattrappe. Dabei erklärt sie der Schülergruppe ganz in Ruhe jeden Griff, den ihre Hände tun. Was sich anhört, wie Sexualunterricht ist eine von vielen Stationen des „Body & Grips-Mobils“ des Roten Kreuzes bei den Projekttagen der Realschule Spenge.
Sandra Hötger unterrichtet Biologie und Sport an der Realschule und leitet seit drei Jahren das Projekt: „Die Projekttage zur Suchtprophylaxe finden hier seit über 20 Jahren statt. Die Kooperation mit dem Body & Grips-Mobil besteht seit sieben Jahren und wird von den Schülern gut angenommen.“
An zwei Tagen bekommen die Schüler der achten Klasse ein buntes Programm angeboten: Es stehen Ausflüge nach Herford zur Kripo und zur Fachstelle für Suchtvorbeugung der Diakonie auf dem Plan, die Kinder sprechen zusätzlich mit Apothekern über Designerdrogen und können sich mit Betroffenen von Selbsthilfegruppen für Alkoholkranke unterhalten.
Das „Body & Grips-Mobil“ ist an einem Tag zu Gast und schult die Kinder in einem 15 Stationen fassenden Parkour zu den Themen Ernährung, Bewegung, Sucht und Sexualität. In der Turnhalle und in mehreren Klassenräumen lernen die Schüler spielerisch, sich selbst zu reflektieren.
„Unsere drei Ziele sind: Informieren, Experimentieren und Wahrnehmen“, erklärt Janna, Pädagogik-Studentin und Mitarbeiterin des Roten Kreuzes. „Mit Spielen wie ?Ich und Du? sollen die Schüler ihre sozialen Kompetenzen stärken und Vorurteile abbauen. Dabei geht es auch viel um Zusammenarbeit. Viele Aufgaben wie ?Das laufende A? können die Kinder gar nicht alleine lösen.“
NW, Artikel von Donnerstag 06.11.2014