Spenger Realschüler erklären Drittklässlern naturwissenschaftliche Phänomene
Vor allem jüngere Kinder sind oft von naturwissenschaftlichen Experimenten fasziniert. „Gerade in den unteren Klassen besteht ein großes Interesse an chemischen und physikalischen Phänomenen“, weiß Björn Stremming. Deshalb sei es schade, dass der naturwissenschaftliche Unterricht gerade in diesen Jahrgangsstufen oft „zu kurz“ komme, meint der Lehrer für Mathe und Physik.
Deshalb hat Stremming jetzt ein schulübergreifendes Projekt initiiert, das schon Kindergarten-Kinder für die Welt der Naturwissenschaften begeistern soll. Gemeinsam mit der Klasse 5b der Realschule Spenge, an der er unterrichtet, hat Stremming verschiedene Experimente zum Thema Luft ausprobiert und theoretisch aufgearbeitet.
Jetzt kamen die Drittklässler der Grundschule Spenge/Hücker-Aschen zu Besuch in den Physikraum der Fünftklässler und ließen sich von diesen die verschiedenen Phänomene erklären. Leonie, Hanna und Laura etwa erläuterten den Grundschülern, wie Unterdruck ein ganzes Ei durch einen Flaschenhals saugen kann. Marlin, Markus und Daniel zeigten den sogenannten „kartesischen Taucher“ – einen mit Flüssigkeit und Luft gefüllten Hohlkörper, der Druckveränderungen in Flüssigkeiten anzeigt.
„Das ist cool“, urteilte Drittklässler Justin und verfolgte mit großem Interesse die Experimente. „Wenn man es den anderen erklären muss, versteht man auch selber besser die Zusammenhänge“, stellte Realschüler Marlin fest.
Grundschullehrerin Bettina Riese, die die Klasse 3b begleitete, war begeistert: „Das ist eine super Idee und toll umgesetzt. Wenn Kinder Kindern etwas erklären, kommt das ganz anders rüber als im normalen Unterricht.“
In der nächsten Stufe des Projektes werden die Grundschüler ihr Wissen an Kindergartenkinder weitergeben. „Und mit den Fünftklässlern besuchen wir in Kürze das Teutolab der Uni Bielefeld“, berichtete Stremming. Dort werden Studenten mit den Realschülern experimentieren. „So nähern wir uns dem Thema auf verschiedenen Niveaus“, erklärte der Lehrer, der das Projekt ein Jahr lang vorbereitet hat.
NW, Artikel von Freitag 17.04.2015