Realschule Spenge: 45 Zehntklässler erhielten ihre Abschluss-Zeugnisse, dennoch war die Feierstunde durch einen nächtlichen Vorfall getrübt. Schulleiter: „Das war kein Streich, sondern ein krimineller Tatbestand“
Alle 45 Schülerinnen und Schüler der beiden zehnten Klassen an der Realschule Spenge haben ihren Abschluss geschafft. Das wurde jetzt in einer Feierstunde festlich begangen.
„Zwei Drittel von Euch haben auch den Qualifikationsvermerk für den Besuch der gymnasialen Oberstufe erworben und alle wissen schon, wie es für sie weitergeht“, berichtete Schulleiter Ansgar Leder in seiner Ansprache. Etwa ein Viertel der Schüler werde in Kürze eine Ausbildung beginnen, andere würden an ein Berufskolleg wechseln oder das Abitur anstreben. Bürgermeister Bernd Dumcke schloss sich der Gratulation des Schulleiters an und wünschte den Absolventen „viel Glück und Erfolg“ dabei, jetzt „die Weichen für die eigene Zukunft neu zu stellen“. Carolin Geller und David Derr wurden als Jahrgangsbeste ausgezeichnet.
Den Social Award der Volksbank erhielt Laura Wyrwal, Klassensprecherin der 10a, für ihr besonderes außerschulisches Engagement. Die Realschülerin ist sehr aktiv in der kirchlichen Jugendarbeit und kümmert sich in ihrer Freizeit ehrenamtlich um die Bewohner eines Seniorenheimes.
Ausnahmsweise konnte die Abschlussfeier mit Zeugnisübergabe nicht in den Räumen der Realschule begangen werden, sondern musste in das Gemeindehaus an der Langen Straße verlegt werden. Sowohl der Schulleiter als auch der Spenger Bürgermeister gingen auf die Gründe dafür ein. „Es liegt ein kleiner Schatten über dieser Feier“, umschrieb Bernd Dumcke die Umstände, die Leder zuvor geschildert hatte. In der vergangenen Woche habe in der Nacht von Donnerstag auf Freitag eine Schülergruppe in der Realschule durch den Missbrauch diverser Feuerlöscher einen hohen Sachschaden angerichtet, berichtete der Schulleiter. Die Schule habe danach für mehrere Tage gesperrt werden müssen. „Das war kein Streich, sondern ein krimineller Tatbestand“, fasste Leder zusammen und nahm die Situation zum Anlass, in seiner Rede an Eltern und Schüler den Begriff der „Zivilcourage“ zu beleuchten, verbunden mit dem Aufruf, an der Aufklärung der Tat und deren Folgen mitzuwirken. „Dieser Abend ist aus schulischer Sicht ein Spagat“, erklärte Ansgar Leder. Da sich die Feierlaune bei vielen „in Grenzen halte“, habe man sich für eine „verschlankte Form“ der Abschlussfeier entschieden – auch wenn viele der Realschulabsolventen gar nichts mit dem Vorfall zu tun hätten.
Namen der Absolventen
Klasse 10a: Cindy Marie Abrams, Elvira Alliti, Luis Aschenbrenner, Lea NadineBergrath, Maxim Bertram, Kevin Breinert, Dilara Cinar, Jan Justin Dejonghe, David Derr, Viola Ebert, Marie Eva, Carolin Geller, Joeline Göke, Aleyna Kiran, Benjamin Leserri, Drenas Morina, Vincent-Noah Niehausmeier, Joel Luca Perl, Nursen Saritas, Karen Schmidt, Jule van Capelle, Anique Sophie Wahlbrink, Robin Wischmeier, Laura Wyrwal.
Klasse 10b: Louisa Brinkmann, Felix de Wall, Nils Drees, Nico Engelkensmeier, Melisa Erkuran, Kevin Eva, Jonas Gieselmann, Niklas Alexander Höcker, Tobias Holzweißig, Alina Koop, Otto René Kopp, Kristofer Lang, Cidney Lohmeier, Joelina Lorenz, Samuel Manig, Justin Florian Peters, Jannik Schulz, Dominik Sitny, Leon Viehweg, Fatih Yavuz, Mert Yilmaz.
Foto: Vor der Feierstunde: Mit der Martinskirche im Rücken präsentierten sich die beiden zehnten Klassen der Realschule Spenge, die jetzt ihre Abschlusszeugnisse in Empfang nahmen.
Foto: Eindringliche Worte: Schulleiter Ansgar Leder gratulierte den Absolventen und appellierte an die Zivilcourage jedes einzelnen.
NW, Artikel von Freitag 07.07.2017